Berliner Modell

Das Berliner Eingewöhnungsmodell ist in 5 Phasen eingeteilt:

Information der Eltern 

Erstes Gespräch mit den Eltern. Kennenlernen und Austausch wichtiger Informationen zum Kind (Interessen, Allergien, weitere Themen) und Einrichtung (Konzept, Ablauf etc.). 

Grundphase 

Diese dauert ca. 4 Tage. An diesen Tagen kommt die Bezugsperson mit ins Spielhüsle und begleitet das einzugewöhnende Kind eine Stunde. Die Bezugsbetreuerin nähert sich dem Kind langsam und fordert es aktiv zum Spielen auf und dazu, die neue Umgebung zu erkunden. Für die Kinder kann ein Schnuffeltuch oder ein Stofftier von zu Hause als Übergangsobjekt den Transitionsprozess erleichtern. Der begleitende Elternteil bleibt während dieser Phase passiv. 

Erster Trennungsversuch 

Der erste Trennungsversuch zwischen Bezugsperson und Kind wird in der Regel am 5. Tag vollzogen.
Die Bezugsperson verlässt nun, nach einer Verabschiedung für ca. 1 Stunde das Spielhüsle. Jetzt wird die Reaktion des Kindes abgewartet. Kann es von der Bezugsbetreuerin beruhigt werden? Oder ist es untröstlich? Die Verhaltensweise des Kindes wird hier genau beobachtet. Bei einer schnellen Beruhigung kann die Bezugsperson in das Spielhüsle nach 1 Stunde zurückzukehren. Lässt sich das Kind nicht von der Bezugsbetreuerin beruhigen und trösten, wird vorzeitig abgebrochen, ein erneuter Trennungsversuch findet erst nach weiteren 3 Tagen statt. 

Stabilisierungsphase 

In dieser Phase werden die pflegerische Tätigkeiten, wie das Wickeln oder das Füttern zunehmend von den Betreuerinnen übernommen. Bei Ganztagseinrichtungen kann in der Stabilisierungsphase damit begonnen werden, das Kind an den Mittagsschlaf in der Einrichtung zu gewöhnen. 

Schlussphase 

Jetzt ist das Kind in der Einrichtung nicht mehr auf seine familiäre Bezugsperson angewiesen. Mutter oder Vater sind nicht mehr anwesend, aber jederzeit erreichbar und in Notfällen schnell zur Stelle. Das Kind hat die Fachkraft als sicheren Hafen angenommen und lässt sich von dieser schnell trösten. 

In der Schlussphase dreht sich für das Kind alles darum, die Abläufe und Strukturen in der Einrichtung zu seinen eigenen zu machen. Grenzen und Regeln werden getestet und Kontakte intensiviert. 

Als abgeschlossen gilt die Eingewöhnung, wenn das Kind die Einrichtung gerne besucht und sich an den täglichen Aktivitäten beteiligt, soziale Kontakte knüpft und sich trösten lässt.

Für die Eingewöhnung nach dem Berliner Modell sollten ca. 2 bis 4 Wochen eingeplant werden.